Trauer

 

Da ist ein Land der Lebenden

und da ist ein Land der Toten.

Die Brücke zwischen ihnen

ist die Liebe...
 

(Thornton Wilder: Die Brücke von San Luis Rey)


 

 

 

 

 

 
   

Abschiedsworte der Mitarbeiter und Bewohner von Wohnbereich II

der Seniorenresidenz am Kurpark in Hamm

 

 
 

 

 

Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust,

wird es dir sein, als lachten alle Sterne,

weil ich auf einem von ihnen wohne,

weil ich auf einem von ihnen lache.

Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.

Und er lachte wieder.

Und wenn du dich getröstet hast

(man tröstet sich immer),

wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.

Du wirst immer mein Freund sein.

Du wirst Lust haben, mit mir zu lachen.

Und du wirst manchmal dein Fenster öffnen,

gerade so, zum Vergnügen...

Und deine Freunde werden sehr erstaunt sein,

wenn sie sehen, dass du den Himmel anblickst und lachst.

Dann wirst du ihnen sagen:

Ja, die Sterne, die bringen mich immer zum Lachen.

Und sie werden dich für verrückt halten.

Ich werde dir einen hübschen Streich gespielt haben...

Und er lachte wieder.

Es wird sein,

als hätte ich dir statt der Sterne

eine Menge kleiner Schellen geschenkt,

die lachen können....

Und er lachte noch immer...

 

(Antoine De Saint-Exupéry: Der kleine Prinz)

 

 

 
 

 

 

 
 

 

 

 
 

Wiederfinden

 

Wenn etwas uns fortgenommen wird

womit wir tief und wunderbar zusammenhängen,

so ist viel von uns selber mit fortgenommen.

Gott aber will, dass wir uns wiederfinden;

reicher um alles Verlorene

und vermehrt um jenen unendlichen Schmerz. 

 

(Rainer Maria Rilke)

 

 
     

 

So

So sollte es aber sein,
dass der Tod die Lebenden eint,
um in je eigener Welt
bewusst und vertrauend
auch jenem entgegen
zu gehen verstehen.

Liebend in stetem inneren Trost
eine lebendig erfüllte Welt
gemeinsam ausschöpfend -
so im Wesen,
so sollte es sein.

Wo Trauer die Lebenden stützt,
wo sie im Angedenken
letzte Wege in Liebe frei
zu Ende zu gehen erlaubt,
lebt einfaches Vertrauen neu auf
herüber aus jener Welt
sanft im Erinnern sich bewegender Leben.

In jeglicher Welt,
so sollte es sein,
ein jeder in Frieden,
in Liebe bei allem
im je eigenen Maß
weltübergreifend verbunden.

So sollte es sein.

©Bernd Pol

 

 

 


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